Es war das größte Endspiel seit 14 Jahren. Packend, hochklassig, dramatisch – nur die Krone blieb nicht in Sachsen…
Die Dresden Monarchs haben das „Finale daheeme“ verloren. Sie mussten sich im GFL-Bowl erneut den Potsdam Royals mit 23:33 geschlagen geben, die zum dritten Mal in Folge Deutscher Football-Meister wurden.
Dabei war der Titel für die Gastgeber, die offiziell als Gäste ins Spiel gingen, schon greifbar nahe. Angetrieben von 22.000 Zuschauern (!), die im Rudolf-Harbig-Stadion für gigantische Stimmung sorgten, spielte sich Dresden gegen den scheinbar übermächtigen Gegner in der ersten Halbzeit förmlich in einen Rausch.
Der Lohn war eine 23:16-Halbzeitführung. Die wäre um ein Haar noch ausgebaut worden, es fehlten nur noch zwei Yards für einen weiteren Touchdown. Doch dann passierte das, was nicht passieren sollte.
Dresdens überragender Quarterback Justin Miller, der ohnehin schon mit einer gebrochenen linken Hand ins Spiel ging, verletzte sich auch noch einen Finger an der rechten Hand, konnte nicht mehr weitermachen. „Wenn wir da punkten, ist es ein ganz anderes Spiel. Aber das war der Zeitpunkt als ich gemerkt habe, ich kann den Ball nicht mehr werfen“, erklärte Miller bei Tag24.
Bitter für Dresden: Quarterback Justin Miller musste nach der Pause verletzt raus
Potsdam nutzte die Gunst der Stunde, drehte nochmal groß auf – und die Partie. Royals-Headcoach Michael Vogt: „Beide Teams haben alles gegeben. Dieses Spiel zeigt, wie hochklassig deutscher Football mittlerweile ist. Ein unvergesslicher Abend.“ Quarterback Xeaiver Bullock: „Wir wussten, dass wir nach der Halbzeit einen Gang hochschalten müssen. Vor über 22.000 Fans zu gewinnen – das ist ein Traum.“
Genau der ist für die Monarchs nicht in Erfüllung gegangen. Stellen sie deshalb alles auf null? Fakt ist: Der Versuch, Miller auch für die kommende Saison zu halten, läuft. „Ich liebe Dresden und die Fans, auch die Coaches sind großartig. Wir werden ein paar Gespräche führen und schauen, was sich noch für Möglichkeiten bieten“, so der US-Boy zu Tag24.
Auch Headcoach Greg Seamon hat möglicherweise in der kommenden Saison wieder das Sagen. Und schließlich könnte sogar der GFL-Bowl in einem Jahr nochmal im Wohnzimmer von Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden steigen. Fuad Merdanovic, Präsident des veranstaltenden American Football Verbandes Deutschland (AFVD) verriet: „Die Stadt und die GFL haben ihr Interesse bekundet, in Dresden zu bleiben.“
Dann gibt´s für die Monarchs vielleicht wirklich die Chance, das „Finale daheeme“ doch noch zu gewinnen…